steibeinfistel


Sinus pilonidalis

 

Der Sinus pilonidalis (lat. von pilus: Haar und nidus: Nest) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gesäßfalte (Rima ani). Synonyme für die Erkrankung sind Steißbeinfistel, Pilonidalzyste oder Sacraldermoid. Nach häufiger Auffassung wird die Erkrankung durch in die Haut penetrierende Haare verursacht. Andere Meinungen gehen von einer angeborenen (kongenitalen) Missbildung aus. Auch Traumata (beispielsweise durch Stürze verursacht) werden als mögliche Ursache diskutiert.

Ursachen 

Es gibt zwei Theorien zur Ursache:

Angeborene Pilonidalzyste

Laut dieser Theorie verbleibt nach der Embryonalzeit eine Öffnung am Ende des Neuralrohres (Neuroporus) erhalten. Diese Öffnung stellt eine Verbindung zwischen Steißbeinspitze und Analrand dar.

Erworbene Pilonidalzyste 

Die Pilonidalzyste entsteht durch das Eindringen von Haaren und Epidermis. Gründe dafür können starke Behaarung in der Dammregion sein.

Stadien

 

Blande Verlaufsform 

Die blande (milde) Verlaufsform ist die schwächste Form. Sie zeigt keinerlei Entzündungszeichen auf. Nur wenige Fistelöffnungen sind an der Hautoberfläche zu finden (1-2).

 

Akut abszedierende Verlaufsform 

Durch Schwitzen und Reibung, beispielsweise von rauher Unterwäsche, und starke Behaarung in der Region kommt es zur Infektion und Eiterbildung.

 

Chronischer fistelnder Verlauf

Es finden sich keine akuten Entzündungszeichen, dafür aber eine dauerhafte Absonderung (Fistelsekretion) in Form von Eiter oder blutiger Flüssigkeit. Es besteht Juckreiz, die Unterwäsche wird mit Eiter oder Blut verschmiert. Es schmerzt kaum.

 

Diagnosestellung 

Die Diagnosestellung ist auf Grund der Krankheitsgeschichte und Schilderung der Beschwerden relativ einfach. Eine einfache Untersuchung in der Steißbeinregion genügt. Sowohl Beschwerden im chronischen Stadium (Schmerzen, Sekretion), als auch als Komplikation auftretende Abzedierungen, begründen die Therapiebedürftigkeit. Typischer und diagnoseweisender Befund sind kleine Fistelöffnungen und/oder schmerzhafte Schwellungen in der Gesäßfalte beziehungsweise am Steissbein, welche das Sitzen erschweren.

 

Therapie

Als einzig erfolgversprechende Therapie des chronischen Sinus pilonidalis ist bisher die chirurgische Exzision anerkannt. Bei der klassischen Operation wird die Fistel meist mit Methylenblau gefärbt, um das gesamte betroffene Gewebe großflächig zu exzidieren. Um ein Rezidiv zu vermeiden, wird bis auf die Knochenhaut des Steißbeins geschnitten und anschließend abgeschabt. Wird nach der Exzision eine offene Wundbehandlung (sekundäre Wundheilung) durchgeführt, resultiert eine lange Krankheitsdauer der Patienten, je nach Größe des Befundes bis zu mehreren Monaten. Die Operation verläuft in der Regel unter Vollnarkose, bei weniger schweren Fällen (kleines, noch nicht entzündetes Fistelsystem) auch unter örtlicher Betäubung. Es kann ein Krankenhausaufenthalt von drei bis vier Tagen nötig sein. Immer öfter aber werden diese Operationen ambulant durchgeführt. 

< -- Ausgeschnittenes Hautareal bei einer Operation

 

 

 

Eine schnellere Genesung wird durch den Primärverschluss (Zunähen) der Wundhöhle angestrebt. Aufgrund der infektiösen Krankheitsgenese und der anatomisch ungünstigen Lage der Wunde bei symmetrischer Exzision und Wundverschluss in der Mittellinie sind Wundheilungsstörungen häufig, sie treten bei bis zu 40% der Patienten auf. Ein weiteres Problem stellt die hohe Rezidivrate von bis zu 20% innerhalb von drei Jahren dar.

 

Prophylaxe 

Nach Abheilen der Wunde empfiehlt sich neben der konsequenten ständigen Enthaarung eine verbesserte Körperhygiene. Es hat sich bewährt, die Behaarung der Anogeniotalregion mittels Laser-Epilation zu beseitigen.

 

 

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